Am 11.05. waren die Bürger*innen der Gemeinde Boock zu einer außergewöhnlichen Aktion in die leerstehende Gaststätte „Zur Goldtonne“ eingeladen. Die Künstlerin Chris Strauss hatte die Menschen in Boock aufgerufen, jeweils eine Zutat ihrer Wahl zum gemeinsamen Kochabend mitzubringen. Gemeinsam wurde aus den zufällig zusammengetragenen Lebensmitteln ein Menü-Plan erstellt und mit vielen Händen zu einem Festmahl verwandelt. Für die nächsten Wochen bleibt das Rezept dasselbe. Die Fähigkeiten der Booker Leute, der Zufall und der Spaß bestimmen die Richtung bis zum gemeinsamen leuchtenden Ergebnis.

Auf Schatzsuche in Boock…

Künstlerin Chris Strauss und Boock werden Wir-Werk kreieren

"Es geht mir darum, den Schatz zu heben, der unter der Oberfläche liegt." erklärt Chris Strauss bei ihrem ersten Besuch in Boock ihre Motivation für die Dorfresidenz. Am 14.03. lernten sich die in Ueckermünde lebende Künstlerin und die Vertreter*innen der Ortsjury persönlich kennen und sprachen über das gemeinsam zu entwickelnde Projekt.

Am 21.02. hatten sich die interessierten Bürger*innen zur Auswahlsitzung mit dem Kulturlandbüro zusammengefunden und aus drei Kandidatinnen Chris Straus mit ihrem Vorhaben „Wir-Werk“ ausgewählt. Besonders angesprochen habe sie an der Bewerbung der vollgepackte Werkzeugkoffer, mit dem die Künstlerin für das Projekt einreisen wird, berichtet Bürgermeister und Jurymitglied Gunnar Mißling. In dem Koffer befinden sich verschiedene künstlerische Disziplinen, handwerkliche und kreative Techniken, baukulturelle Elemente sowie Methoden aus Tanz, Community Dance und Choreografie.

Doch trotz ihrer vielseitigen Fähigkeiten sei sie bei dem gemeinsamen Projekt auf das Fachwissen von Handwerker*innen und die Erfahrungen der Dorfgemeinschaft angewiesen, betont Chris Strauss. Auch Spaß und Improvisation gehören für sie zur kreativen Arbeit unbedingt dazu. Druck sei, so die Künstlerin, der Feind der Kreativität. Die Ideen brauchen Zeit, um zu wachsen. Dieser Prozess sei ihr ebenso wichtig wie das Ergebnis der Dorfresidenz. Zunächst möchte Chris Straus im Ort ankommen und den Blick auf das lenken, was vorhanden, sichtbar oder (noch) unsichtbar ist.