Ideenkoffer

Gesellige Ideen für Deinen Ort

Überall gibt es gute Ideen, die sich in der Praxis bewährt haben: Veranstaltungsformate, Nutzungskonzepte für Gebäude, Tipps zur Arbeit im Verein und vieles mehr. Hier haben wir Dir eine Auswahl zusammengetragen, von der Du Dich inspirieren lassen kannst. Melde Dich gern bei uns, wenn Du mit den zugehörigen Ansprechpartner*innen Kontakt aufnehmen möchtest oder gute Ideen beisteuern möchtst.

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In den meisten Orten gibt es mehrere Vereine. Auch wenn sie thematisch unterschiedliche ausgerichtet sind und Menschen mit ganz verschiedenen Interessen versammeln, gibt es doch viele Gemeinsamkeiten. Alle sind im Ehrenamt tätig. Alle veranstalten das eine oder andere Fest im Jahr. Und die Herausforderungen und Probleme von Vereinen - Nachwuchs, Finanzierung und Gemeinnützigkeit - sind dieselben. Ein Vereinstreffen aller Vereine im Ort dient dem Austausch und der Abstimmung von Terminen. Vereinsfeste lassen sich so einfacher organisieren, Überschneidungen vermeiden und die anderen wissen bescheid, bevor der Flyer gedruckt ist - und sagen es bestimmt weiter. Bei Problemen hilft mancher Ratschlag von den Vereinskolleg*innen aus dem Ort. Durch den regelmäßigen Austausch wissen alle Aktiven im Ort, wer was kann und welche Technik oder Ausstattung zur Verfügung gestellt werden kann. Wenn alle wissen, was da ist und was noch fehlt, lassen sich auch gemeinsame Feste inklusive Finanzierung viel einfacher planen.

Tipp: Gebt dem Vereinfest ein jährlich wechselndes Thema vor und gebt der Veranstaltung einen schönen Titel, damit die Neugier geweckt wird!

In Ferdinandshof führt die Gemeinde regelmäßige Treffen aller Vereine durch.

Eine Methode die das Kulturlandbüro bei seinen Arbeitseinsätzen auf den Dörfern erfolgreich erprobt hat: Es gibt etwas wichtiges zu besprechen und vorzubereiten. Eine Gruppe von Teilnehmer*innen wird zu einem Treffen nach Feierabend gebeten. Da fällt es manchmal schwer sich aufzuraffen. Kombiniert man aber das Wichtige mit dem Angenehmen, fällt es einem nicht mehr so schwer, die Couch gegen Gesellschaft zu  tauschen. Und plötzlich mach das Arbeitstreffen Spaß und ist viel effektiver und Grillen kann man zu jeder Jahreszeit. Ein Mit-Bring-Buffet tut es aber auch.

Best-Practice-Beispiel ist Fahrenwalde mit seiner Vereinsgründung, sowie der Produktion der Hörgeschichten.

Erzählcafés bieten einen Rahmen für den Austausch unterschiedlicher Menschen aus Deinem Ort. Für die Durchführung brauchst Du nicht mehr als einen angenehmen Ort und ein Thema, das viele in Deiner Gemeinde interessiert. Mehr als 30-35 Teilnehmende sollten es nicht sein. Es wird eine*n Moderator*in benötigt und Zuschauer*innen sind nicht vorgesehen, denn hier sind alle gleichwertig Beteiligte. Wichtig ist auch eine kleiner kulinarischer Beitrag.

Erzählcafés bieten Raum für alltägliche Erlebnisse - zum Beispiel den Rückblick auf die Schulzeit, die Erfahrungen zur medizinischen Versorgung vor Ort oder die Erinnerung an vergangene Treffpunkte und Feste. Hier stehen die persönlichen Geschichten der Teilnehmenden im Vordergrund. Jede und jeder, ob jung oder alt, ob alteingesessen oder neuzugezogen, bekommt Zeit, die eigene Sichtweise darzulegen. Unterbrechungen sind nicht zulässig. Das Reden und Reden lassen sowie das wertschätzende Zuhören sind zentrale Anliegen von Erzählcafés. Diskussionen und Überlegungen zu Politik und Zukunft werden nachrangig behandelt.

Im Rahmen der Dorfresidenz in Strasburg (Um) hat die Künstlerin Sabrina Dittus Erzählcafés eingeführt. Noch heute wird diese Tradition von Engagierten in Strasburg (Um) fortgeführt.

In manchen Orten heist es auch Erzählwerkstatt.

Im Arbeitsheft "FRAGEN AN FRÜHER" vom Kulturreferat Pommern findest Du Hinweise, wie Du Deine Familiengeschichte festhalten kannst.

mehr zu den Erzählcafés in Strasburg (Um)

Das Werkstattformat eignet sich für viele verschiedenen Formen, ob eine Geschichtswerkstatt im öffentlichen Raum, eine Textilwerkstatt in der Sporthalle, die Nähwerkstatt im Museum oder im alten Konsum, die Erzählwerkstatt im Dorfgemeinschaftshaus, die Kreativwerkstatt in der Garage oder das Café im leerstehenden Ladenlokal - es bringt Menschen zusammen und belebt vergessene Orte und damit verbundene Geschichten neu.

Kreatives Kochen meint gemeinschaftliche Kochabende ohne Rezept zu denen jede*r was er*sie gerade da hat, mitbringt. Dabei entstehen kreative und köstliche Malzeiten.

Pop-Up ... - 

... Ein Format das aus großen Städten bekannt ist, sich aber auch sehr gut auf dem Dorf umsetzen lässt. Dabei handelt es sich um ein mietfreies Zwischennutzungskonzept von Leerstand, vor allem, um das öffentliche Straßenbild aufzuwerten, Vandalismus zu verhindern und die Gemeinschaft zu stärken. Es entsteht ein weitestgehend kostenfreier temporärer Kreativraum der öffentlich zugänglich ist. Das zieht meist viele positive Effekte, wie Standortaufwertung, Zuzug etc. nach sich.

Auf diese Weise kann z. Besp. eine Kurzzeitgalerie, oder eine Schaufensterausstellung entstehen. Räumlichkeiten können vorübergehend auch als kreativer Werkstattraum, Ateliergemeinschaft oder thematischer Treffpunkt genutzt werden. Die Künstlerin barbara caveng hat auf diese Weise einen ehemaligen Laden im Rahmen ihrer Dorfresidenz in Pasewalk bespielt.

  • Pop-Up-Ausstellung
  • Pop-Up-Werkstatt
  • Pop-Up-Atelier
  • Pop-Up-Kino
  • Pop-Up-Disco
  • Pop-Up-Café

Ein viel versprechendes Konzept zur fehlenden Dorfkneipe, ist das Pop-Up-Dinner. Viele Dörfer haben ein Gemeindehaus mit Küche, eine ehemalige Kneipe oder ein leerstehendes Gutshaus, Räume die auch temporär gastronomisch genutzt werden können. Ein freier Koch oder eine freie Köchen planen für einen Abend ein kulinarisches Gängemenué für einen Festpreis auf Vorbestellung. Diese Verbindlichkeit sichert sowohl die Vorbereitung, als auch das Honorrar. Ein sehr nachhaltiges Konzept für ein ganz besonderes Event in deinem Ort.

  • Pop-Up-Dinner

Neben den etablierten Formaten wie thematische Freiluftausstellungen, Wechselausstellungen in Heimatstuben, Kirchen oder leer stehenden Gebäuden zur Zwischennutzung, erhöhen digitale Ausstellungsformate die Flexibilität von ressourcengebunden Kapazitäten.

Ihr könnt zum Beispiel Eure eigenen Ortsgeschichten einsprechen und daraus einen Hörspaziergang durch das Dorf gestalten, oder Hörstationen zu anderen Themen im Ort installieren. Das Kulturlandbüro läßt beispielsweise Stubengeschichten von besonderen Gegenständen aus den regionalen Heimatstuben produzieren, deren QR -Codes sich auf einer Postkartenserie befinden. Hörpfade fördern den Austausch zwischen Generationen und dienen dem Bewahren von Erinnerungen.

Wenn Du eine Idee für ein Audioprojekt in Deinem Dorf hast und Unterstützung oder Kontakte benötigst; melde Dich bei uns.

Mobiles Kino ermöglicht gesellige Kinovorführungen auf dem Dorf. Diese können sowohl Indoor, als auch Open-Air durchgeführt werden. Für ein ganz besonderes Kinoerlebnis, eignen sich besondere Orte wie zum Beispiel ein Gutshaus, eine Scheune, eine Heimatstube, ein Festsaal, die Turnhalle, der Sportplatz, ein Strand- oder Schwimmbad, die Freilichtbühne, eine Kirchruine, ein Park, ein Garten aber auch ein Segelschiff. Die Auswahl an schönen Spielstätten für mobiles Kino ist groß in ländlichen Räumen. Es gibt aber auch die Möglichkeit Kino in Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen usw. anzubieten.

Hier findest Du verschiedene Anbieter bei denen sowohl die mobile Technik, als auch Filme ausgeliehen werden können:

Hier findest Du Seminare rund um das Thema Film:

Flohmarkt macht Spaß, ist kommunikativ und bringt alle Generationen zusammen. Es bedeutet das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Auszumisten gibt es immer was und Spielgeld kann jede*r gebrauchen. Ob drinnen oder draußen, thematisch oder kunterbunt, regelmäßige Dorfflohmärkte sind beliebt, aber auch die privaten Haus- und Hofflöhmärkte werden gerne besucht. Eine gute Gelegenheit, um als Verein oder Initiative eine eigenen Stand aufzustellen. Vor allem die ehrenamtlich geführten Heimatstuben können dieses Format gut für sich nutzen, um zu entrümpeln und wieder etwas Leben in die Heimatstube zu bringen.

Mach Deinen Flohmarkt zu einem unvergesslichen Erlebnis:

  • wähle einen attraktiven Standort
  • schaffe eine gemütliche Atmosphäre
  • biete Sitzgelegenheiten und Kulinarisches an

 

 

Ähnlich der Idee des Trödelmarktes, eignet sich eine Versteigerung gut zum Entrümpeln und zum auffüllen der Vereinskasse. Dies ist vor allem für Heimatstuben interessant, deren Sammlung aus allen Nähten platzt, aber auch für private Handwerker oder Werkstätten mit Sammelleidenschaft.

Die Versteigerung kann beispielsweise im Rahmen eines Dorf- oder Vereinsfestes organisiert werden. Damit ist schon mal ein Publikum gewährleistet. Vielleicht ist die Versteigerung sogar ein eigener Programmpunkt.

Außerhalb eines Rahmenprogramms, sollte eine Versteigerung im Vorfeld angekündigt und beworben werden. Menschen mit Sammelleidenschaft finden sich immer.

Nebeneffekte sind:

  • die Belebung der Heimatstube
  • neue Kontakte
  • Nachwuchsgewinnung
  • Attraktivität
  • Sichtbarkeit

Zu einer Adventsstraße werden alle im Ort eingeladen, sich an einem Tag oder einem Winterwochenende in einer oder mehreren Straßen weihnachtlich zu präsentieren. Ob der festlich geschmückte Garten, der beleuchtete Baum, die angestrahlte Fassade, der Glühweinausschank in der Garage oder ein paar Stände im Hof mit Weihnachsleckereien, Trödel und Schnitzwerk - jeder und jede kann sich hier ganz frei in der und um die eigene Behausung herum einbringen. Gleichzeitig sind alle Aktiven für ihre eigene Aktion selbst verantwortlich und öffnen den Besucher*innen ihren privaten Bereich. Das braucht Vertrauen, schafft aber auch Zutrauen und offenes Aufeinanderzugehen. Eine möglichst große Beteiligung der Bewohner*innen in einer der Dorfstraßen garantiert viele Besucher*innen, denn jeder und jede sagt es bestimmt auch den Bekannten und der Familie weiter.

Durch eine Adventsstraße werden viele Einwohner*innen eingebunden, ob jung, ob alt, alteingesessen oder neuzugezogen. Wenn sie gemeinsam bei Organisation, Auf- und Abbau und Bewerbung helfen, kommen sie nicht nur als spätere Besucher*innen in den Austausch, sondern lernen sich schon vorher kennen oder erfahren ganz neue Facetten voneinander. Die Adventsstraße ist anders als ein herkömmlicher Weihnachtsmarkt, der viel zu oft nur die immer gleichen Angebote hat. Hier geht es persönlich und in jedem Ort je nach Talent und Engagement ganz anders zu. 

In Hammer a.d. Uecker findet jährlich eine Adventsstraße statt.

In manchen Dörfern heißt es auch Lebendiger Advendskalender.